Landkarten

Ich habe mir lange überlegt, ob ich dieses Thema anfassen soll, weil ich finde, dass es schon unendlich viele Motorrad - Reiseführer gibt. Wo will man da anfangen? "Die geilsten Kurvenstrecken" für sportlich ambitionierte Fahrer oder "Die schönsten Landschaften" für den gemütlicheren. "Der Weg ist das Ziel" ist auch ein Satz, den man schon oft gehört hat. Ich habe selber eine unendliche Vielzahl von Motorrad Reiseführern im Laufe der Jahre geschenkt bekommen, mal reingeschaut - ach ja, ganz nett - und ins Regal gestellt. Wenn ich dann unterwegs bin, der Platz für das Reisegepäck ist beschränkt, die Reiseführer sind wo? Richtig. Zu Hause im Regal.

Zum Glück hat uns die Technik so Erungenschaften wie Notebooks, Tablets und Smartphones beschert, so dass wir nicht hilflos und blind durch die Gegend fahren müssen. Dazu noch ein Navi angeschafft und es kann losgehen.

Ich bin allerdings bereits vor einigen Jahren dazu übergegangen, längere "Geradeausstrecken" bis zum Reiseziel mit Auto und Anhänger zurückzulegen, zumindestens wenn die Entfernung > 500 km beträgt und meine Frau auch mit dabei ist. 2 Motoräder sind schnell aufgeladen, man kann sich beim Fahren abwechseln und kommt ausgeruht und stressfrei am Ziel an. Ein schöner Nebeneffekt ist natürlich auch, dass die Motorradreifen nicht "eckig" werden und im Falle eines Falles ist man für den Rückweg auch noch abgesichert. Und sollte man am Urlaubsort, nach ein paar Tagen hintereinander auf dem Bock, mal etwas anderes unternehmen wollen, hat man immer noch ein weiteres Fahrzeug in der Hinterhand.

Wenn man in einer Region beheimatet ist, wo der Begriff "Kurvenparadies" nur im Fremdwörterlexikon zu finden ist, und im Gegensatz dazu die Regionen wie die Dolomiten, Südtirol und den Gardasee überaus zu schätzen weiß, muss man sich halt etwas einfallen lassen.

Nun sitze ich hier, Weihnachten 2020, zu Hause, coronabedingt sind alle Familienfeierlichkeiten inklusive diverser Schlemmereien abgesagt, aber das ist kein Problem, ich werde auch dieses Jahr Weihnachten wieder ohne jeglichen Gewichtsverlust überstehen - naja - ich hatte sowieso bereits den Eindruck, dass meine Lederkombi etwas eingelaufen ist. Reisen sind seit einiger Zeit ebenfalls nur noch sehr eingeschränkt möglich, also bleibt zunächst mal nur die Alternative, in die Vergangenheit zu schweifen.

Was war los 2020? Garten statt Gardasee, Weserbergland statt Fischereihafenrennen, Eifel, Mosel und Schwarzwald statt Südtirol. Was habe ich daraus gelernt? Deutschland hat viele schöne Regionen, da gibt es noch einiges zu erkunden.

Die Kunst zu leben bedeutet, im Regen zu tanzen, anstatt auf die Sonne zu warten

Wohin soll die Tour als erstes gehen?

Schwarzwaldtour 2020

Kleines Bier Richtig bestellt?

Mitte September haben meine Frau und ich uns mit unserem Neffen (ebenfalls Motorradfahrer) und seiner Freundin im Schwarzwald getroffen. Dort kann man es ohne Weiteres 10 Tage mit Motorradfahren, Wandern und ein wenig Sightseeing aushalten. Für Motorradfahrer ist die berühmte "Schauinslandroute" (am Wochenende gesperrt), südlich von Freiburg, in Richtung Todtnau gelegen, ein Muss. Wer einem Stadtbesuch nicht zu negativ gegenübersteht, sollte sich die Innenstadt Freiburg's anschauen und vielleicht auch den Schloßberg erklimmen. Ebenfalls lohnenswert ist Todtnau. Dort gibt es zusätzlichen Kurvenspaß auf der Sommerrodelbahn.

Schwarzwaldteufel Teufel

Ist Mann/Frau nach einem schönen Tag wieder im Hotel angekommen, kann man den Tag noch mit einem Bier(chen) und einem Schwarzwaldteufel zufrieden abschließen. Wer allerdings großen Bock auf touristische Ausflugsziele hat, macht einen Abstecher zum Titisee, zu den Triberger Wasserfällen oder auch an den Rheinfall bei Schaffhausen.

Sollte jemand Interesse haben, eine vorbereitete Tour (ca. 140 km) südlich von Freiburg - inklusive Schauinsland - mal nachzufahren, so lässt sich eine passende Datei für das Navi als *.gpx oder als *itn herunterladen.

Impressionen
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Der Gardasee

Der Gardasee ist mit 370 qkm Fläche der größte See Italiens. Er erstreckt sich von Nord nach Süd über ca. 51 km und ist an seiner breitesten Stelle im Süden 17,2 km breit. Seine größte Tiefe beträgt 346 m. Die umliegenden Berge steigen bis auf 2100 m an. Das milde Klima, die wunderschöne Landschaft rund um den See und die kurvenreichen Straßen, mit überwiegend griffigem Asphalt, machen diese Region zu einem Paradies, nicht nur für Mototrradfahrer, aber eben auch für selbige. Ich war mittlerweile mehr als 20mal in dieser Region und ich freue mich heute immer noch, bereits bei der Anreise, auf die Dinge, die da kommen sollen. Da man als Motorradfahrer nur die unbedingt nötigsten Strecken per Autobahn zurücklegt (meist nur um schnell am Ziel zu sein) empfehlen sich 3 Möglichkeiten.

  • Über den Reschenpass (wo der Kirchturm aus dem Wasser guckt) durch den Vinschgau bis nach Meran. Dann bei Lana auf die 238 bis Fondo, dann 42 oder 43 bis Mezzolombardo, am Molvenosee vorbei bis Stenico, dann auf die 421 über Ballino bis Riva del Garda. "Mördertour für die ganz Harten"
  • Über den Brennerpass kommend bis Trento, dann über den Monte Bondone und weiter über Cavedine, Drena, Dro bis Arco. Hier muss man sich entscheiden, ob man zum Ostufer (Richtung Torbole) oder zum Westufer (Richtung Riva del Garda) möchte.
  • Oder an Trento vorbei bis Rovereto Süd, über Mori und Nago bis nach Torbole Spätestens wenn ich um die letzte Kurve in Nago komme und den Lago di Garda vor mir liegen sehe, geht mir das Herz auf.

Wer die kurvenreichen Strecken am Gardasee bevorzugt, der sucht sich ein Quartier auf der nordöstlichen Seite des Lago. Malcesine, meiner Ansicht nach der schönste Ort am See, ist sehr empfehlenswert, nicht nur vom Standort, sondern weil man am Abend auch noch durch die malerischen Gassen bummeln, oder eines der zahlreichen Restaurants aufsuchen kann. Der kleine Hafen oder die Burg laden ebenfalls zu einem Besuch ein. Am Wochenende plant man seine Tour jedoch besser in Richtung Landesinnere, oder noch besser, man setzt sich direkt mit einem Glas Wein an den See und lässt den Blick über das Wasser schweifen. Von Malcesine aus, kann man dazu auch gerne mit dem Boot nach Limone oder Riva del Garda fahren. Wer das nicht mag, kann mit der Seilbahn auf den Monte Baldo hochgondeln. Vom Restaurant an der Mittelstation - auch mit dem Motorrad erreichbar - hat man einen sehr schönen Ausblick über den See.

Wer jedoch Strassenverkehr und viel Tourismus nicht scheut, der fährt in Richtung Süden, vorbei an Torri del Benaco, Garda, Bardolino, Lazise bis Peschiera und dann am Südufer entlang bis zum wohl bekanntesten Ort: Sirmione, auf der Landzunge im Süden gelegen, mit seinem beachtlichem Kastell, dem Touristenmagneten schlechthin. Optional hätte man auch in Lazise nach Osten abbiegen können um die wirklich schöne Stadt Verona, mit seiner mächtigen römischen Arena und dem berühmten Balkon von Romeo und Julia (Via Cappello Nr. 23) zu erkunden.

Blick von der Mittelstation Malcesine
Aussicht von der Mittelstation in Malcesine
Aperol Spritz
Italienisches Flair
Balkon in Verona
Romeo und Julia in Verona
Monte Baldo Höhenstraße

Aber nun wollen wir uns wieder dem eigentlichen Grund unseres Aufenthalts widmen - dem artgerechten Bewegen des zweirädrigen Untersatzes. Wer über den Monte Bondone angereist ist, hat ja bereits einen kleinen Vorgeschmack über kurviges Gelände und Serpentinen bekommen. Aber hier am See kann man nochmal einen draufsetzen. Ein unbedingtes "Must Have" ist eine Tour über den Monte Baldo. Dabei ist es egal, ob man von Nord nach Süd, oder umgkehrt fährt. Ich mag am liebsten den Einstieg von Süden, entweder über Ferrara oder Avio...

Wir starten von Malcesine in Richtung Süden, den See auf der rechten Seite immer im Blick, bis nach Torri. Dort biegen wir links ab, auf eine kurvenreiche, sehr gut asphaltierte Straße in Richtung San Zeno. Dann weiter über Caprino nach Spiazzi und Ferrara. Nun wird die Straße schmaler, wir entspannen uns und lassen die karge Landschaft auf das Auge wirken. Wir erreichen kurz darauf den 1425 m hoch gelegenen Aussichtspunkt Bocca di Navene. Von hier aus hat man einen wunderbaren Ausblick auf den Gardasee und den Küstenort Navene. Die Fahrt führt uns weiter in Richtung Brentonico. Ab jetzt wird die Straße besser und unsere Aufmerksamkeit wird wieder auf die kurvenreiche Abfahrt bis Mori gelenkt. Dann nach links in Richtung Nago - Torbole abbiegen - der Gardasee hat uns wieder.

Panoramablick Panoramablick Monte Baldo
Lago di Ledro - Lago d'Idro - Valvestino

So lautet die Reihenfolge der Seen unserer Tour. Wir fahren in Riva del Garda auf die SS240 bzw. folgen den braunen Schildern zum Lago di Ledro. Tunnel und Kurvenkombinationen wechseln sich ab, dazu kommt auch viel fürs Auge. Wir erreichen Storo, biegen auf die 237 links ab und treffen auf die Nordspitze des Lago d'Idro. Diesen lassen wir auf der linken Seite liegen, man kann die Maschine locker rollen lassen. An der Südspitze verlassen wir die 237 in Richtung Idro / Capovalle um kurz hinter der Ortschaft eine Rast beim Holländer auf der rechten Seite einzulegen. Von der Terasse hat man eine sehr gute Aussicht auf den Idrosee. So gestärkt geht es dann kurvenreich weiter bis zum Lago di Valvestino Stausee, der grün schimmernd unter uns liegt. Auf der schmalen Straße, geht es eng an den Felswänden vorbei, bis man letztendlich in Gargnano wieder auf den Gardasee trifft. Je nach Lust und Laune kann man nun der Gardesana occidentale nach Norden folgen um über Limone und Riva zum Standort zurück zu fahren oder man fährt nach Süden bis Toscolano - Maderno und nimmt die Fähre nach Torri del Benaco um auf die Ostseite zu kommen. Die Umrundung des Gardasees auf der Südseite ist meiner Meinung nach keine Empfehlung nach einer langen schönen und kurvenreichen Seentour.

Torbole am Fähranleger
Torbole am Fähranleger
Riva del Garda am Fähranleger
Riva del Garda am Fähranleger
Riva del Garda Süd
Riva del Garda
Cafe am Idrosee
Beim "Holländer" am Lago d'Idro
Valvestino
Valvestino Stausee
Fähre Torri
Überfahrt nach Torri del Benacio
Tremosine - Brasasschlucht - Schauderterasse

Wir verlassen Riva del Garda in Richtung Süden und fahren durch Limone. Am Ortsende von Limone geht es dann auf die SP115 Richtung Tremosine, da die SP38 - ein paar Kilometer hinter Limone - aktuell (Stand Sommer 2021) immer noch gesperrt ist. Hier geht es im Zickzack-Kurs den Berg hinauf, immer garniert mit wunderschönen Aussichten auf den Gardasee bis wir oberhalb von Pieve wieder auf die SP38 treffen und Pieve di Tremosine von Westen aus erreichen. Wir machen einen Stopp im Hotel Paradiso, um bei einem Cappucino einen Blick von der 400 Meter über dem Gardasee liegenden Aussichtsterasse zu riskieren. So gestärkt geht es dann weiter nach Tignale von wo sich die Straße wieder in schönen Serpentinen dem Gardasee zuwindet und südlich von Gargnano auf diesen trifft. Und wieder heißt es: Tunnelstrecke nach Norden oder Fähre nach Torri del Benaco.

Blick von der Schauderterasse
Schauderterasse 1
Blick von der Schauderterasse
Ausblick 2
Blick vom Motorrad
On the Raod again
Blick vom Motorrad
Blick vom Motorrad
Blick vom Motorrad
Lieblings-VKZ
Absperrung Brasasschlucht
Brasaschlucht gesperrt 😕
Blick vom Motorrad
Blick von der Schauderterasse
Panoramablick von der Schauderterasse

Da unsere geplante Tour durch die Brasaschlucht von einem unüberwindlichem Hinderniss gestoppt wurde (siehe Foto oberhalb) kann man sich hier ansehen, was uns an diesem Tag verwehrt blieb. Aber ich bin sicher, dass ich dort nochmal wieder hin komme.

Wer aber lieber selber fahren will oder meine Vorschläge ganz- oder teilweise nachfahren möchte, der kann sich gerne die entsprechende *.gpx-Datei für sein Navi herunterladen.

Touren zum Download für Navi's
Tour 1 Monte Baldo Höhenstraße (Ferrara 110km) download *.gpx-File download *.itn-File
Tour 2 Monte Baldo Höhenstraße (Avio 122km) download *.gpx-File download *.itn-File
Tour 3 Riva - Lago di Ledro - Lago I'dro - Valvestino - Gargagno (89 km) download *.gpx-File download *.itn-File
Tour 4 Riva - Tremosine - Schauderterasse - Brasaschlucht (23 km) download *.gpx-File download *.itn-File
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Großglockner Hochalpenstraße

Großglockner Logo

Wenn man sich in der Region Zell am See bzw. im Salzburger Land herumtreibt, ist es quasi ein "Muss" einen Abstecher auf die Großglockner Hochalpenstraße zu unternehmen. Etwas südlich von Zell am See, biegt man in Bruck auf die Bundesstr. 107 in Richtung Großglockner ab. Nach ca. 15 km hat man die Mautstelle Ferleiten erreicht und wird vor der Weiterfahrt erst einmal zur Kasse gebeten.

Ebenso wichtig ist es, sich über die Wetterverhältnisse, insbesondere über die sehr böeingen Winde oben auf dem Berg, zu informieren. Ist alles geklärt, darf man sich auf eine ca. 40 km lange Tour bis Heiligenblut freuen. Die Straße mit einem wirklich guten Belag windet sich in weiten Bögen hinauf. Aber Achtung, in den Bergen können sich die Straßenverhältnisse, durch Temperatur und Schneeschmelze bis in den Sommer hinein, schnell ändern. Nach ca. 13 km geht es dann links hinauf über eine Kopfsteinpflasterstraße zur Edelweißspitze. Hier hat man einen weiten Blick auf etliche Dreitausender, die sich gen Himmel strecken.

Nach dieser Pause geht es dann weiter, ca. 20 km zur 2369m hoch gelegenen Kaiser-Franz-Josefs Höhe. Dort kann man den direkt vor einem liegenden Großglockner (3798m) sehen. Natürlich ist dieser Touristenmagnet voll erschlossen. Blechdosen können im Parkhaus abgestellt werden, ein Besucherzentrum erstreckt sich über 4 Etagen. Wer in Motorradklamotten gut zu Fuß ist, kann eine kostenlose Führung über den Panoramarundweg buchen.

Da ich lieber fahre und solche Touristenlokationen eher meide, geht es nun wieder zurück um in ca. 8 km rechts in Richtung Heiligenblut abzubiegen. Man schwingt bergab in großzügigen Bögen bis zur Mautstation und findet, falls erforderlich, kurz danach eine Tankstelle um möglicherweise die Benzinreserven aufzufüllen, wenn es weiter über Land entweder wieder in Richtung Zell am See zurück gehen soll, oder - und das ist die bessere Idee - wieder umzudrehen. Die Maut ist eh schon bezahlt, also los.

Impressionen vom höchsten Berg Österreichs
Großglockner Panorama
Edelweißspitze
Aussicht Edelweißspitze
Motorrad Treffpunkt Großglockner
 Tourismus
Gletscherblick
Auffahrt Edelweißspitze

Externe Links zum Thema Großglockner

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Stilfserjoch - Passo di Stelvio

Markierungsstein Stilfserjoch

20. August 2022. Samstag. Wir machen Motorradurlaub in Südtirol. Letzte Gelegenheit noch eine Runde zu drehen, denn für morgen ist die Rückreise geplant. Stilfserjoch zum Abschluss, das wäre doch was.

Wir starten von Meran in Richtung Algund und biegen dann in das Vinschgau ab. Wir folgen der Etsch, vorbei an vielen Obstplantagen und einer irrelangen Blechlawine bis nach Spondring. Dort halten wir uns in Richtung Prad. Von dort geht es dann die 48 Kehren hinauf bis auf 2758 m Höhe. Frei nach Goethe's Erlkönig: Dem Vater grauselt's ... erreicht das Joch mit Müh und Not, in seinen Armen das Kind war tot. Oder - um es auf Motorradfahrerdeutsch zu übersetzen: Konnte man im Vinschgau noch an der Blechlawine vorbeirollen, hat sich das auf der Serpentinenstrecke doch weitestgehend erledigt, es sei denn, man gehört zu den höchst motivierten Zeitgenossen, die immer und überall überholen (können). Oben angekommen, mit Mühe ein freies Plätzchen für das Mopped erhascht, findet man selbiges für sich nicht. Also schnell ein paar Fotos gemacht und ab dafür, der schönste Teil - Richtung Bormio - liegt ja noch vor uns.

In Bormio angekommen - der Autoverkehr wird langsam weniger - verlassen wir die SS38 und folgen der SS300 über guten Asphalt bis Santa Caterina. Ab hier wird die Straße allmählich enger und führt über den Passo di Gavia auf 2618 m, teilweise einspurig, bis nach Ponte di Legno. Da auch streckenweise auf das Anbringen von Leitplanken verzichtet wurde, sollte eine gute Fahrzeugbeherrschung selbstverständlich sein.

In Ponte di Legno biegen wir auf die SS42 ab und nehmen noch schnell den Passo di Tonale (1884 m) mit auf unserem Weg nach Revo. Dort verlassen wir die SS42 wieder und folgen ein kurzes Stück der SP28, die dann als LS/SP88 und später als LS/SP9 über San Pancrazio Lana erreicht. Von dort sind es nur noch einige Kilometer über die SS38 bis zu unserem Ausgangspunkt.

Fazit: Stilfserjoch, gerne wieder, aber an einem Wochenende wird man mich dort nicht mehr antreffen können. Wohl dem der sich seine Zeit einteilen kann.

Impressionen vom Stilfserjoch
Beklebtes Ortsschild Bormio
Motorradparkplatz
Shop am Stilfserjoch
Restaurant Stilfserjoch
Stilfserjoch Passstrasse
Ortler
Hinweisschild Gaviapass
Gaviapassstrasse
Gaviapassstrasse
Touren zum Download für Navi's
Tour 1 Meran - Stilfserjoch - Meran (Rundtour 250 km) download *.gpx-File download *.itn-File
Tour 2 Schluderns - Stilfserjoch - Meran (247 km) download *.gpx-File download *.itn-File
Tour 3 Mendelpass und Ultental (171 km) download *.gpx-File download *.itn-File
Tour 4 Timmelsjoch und Jaufenpass (242 km) download *.gpx-File download *.itn-File
Tour 5 Bozen sued (233 km) download *.gpx-File download *.itn-File
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Isle of man (auch abseits des Renngeschehens)

Ankunft IOM

Mehr als 20 Jahre haben wir, mein langjähriger Kumpel und ich, dafür gebraucht um uns zum ersten Mal diesen Wunsch zu erfüllen. Einmal zur Isle of man, einmal zuzuschauen und zu erleben was da ab geht, einmal diese "Irren" erleben, die mit Geschwindigkeiten jenseits der 300 km/h über die Piste fegen, vorbei an Häusern, Bordsteinkanten und Laternen - der absolute Wahnsinn. Als Zuschauer ist man so hautnah dabei, man könnte den Piloten die Hand reichen - aber dann müssten Sie ja vom Gas - ein Ding der Unmöglichkeit. Abends, nach dem Ende des Renngeschehens, geht es natürlich noch weiter. Die Pubs sind voll, die Bierzelte ebenfalls, vielerorts wird Live - Musik angeboten. Wem das nicht reicht, kann sich auch spektakuläre Stuntshows der fliegenden Crosser oder anderer Einrad-Artisten ansehen. IOM > 14 Tage Ausnahmezustand und Party pur.

Wie kommt man also dahin? Die Isle of man ist eine britische Insel in der irischen See zwischen England und Nordirland. Sie untersteht der britischen Krone, hat neben einer eigenen Sprache auch eine eigene Währung und gilt als Steueroase. Man kann überall ganz normal mit englischen Pfund Sterling bezahlen, bekommt dann aber meistens "Manx Pounds", das sind die mit dem IOM Wahrzeichen darauf, zurück. Diese Währung kann man bei keiner Bank zurücktauschen. Deshalb sollte man bei der Abreise möglichst keine mehr davon haben, was aber wohl nur ein untergeordnetes Problem sein dürfte.

Wir haben uns dafür entschieden uns einer organisierten Reisegruppe anzuschließen. Das ist natürlich etwas teurer, aber damals haben wir gedacht: "Man kommt nur einmal dahin" und dann ist ein erfahrener Tourenguide sicher keine schlechte Idee.

Fündig wurden wir dann 2013 beim Motorrad Action Team . Professionell, kompetent und nett haben 3 Tourenguides die Reiseleitung übernommen, die aufgrund ihrer vielfachen Besuche der Insel, quasi jeden Winkel kennen. Durch ihre Erfahrung haben wir immer gute Standorte gefunden, um das Renngeschehen hautnah mitzuerleben. Uns hat es 2013 so gut gefallen, dass wir 2018 diese Tour wiederholt haben. Das sagt wohl alles. 👍

Getroffen haben wir uns mit den anderen Tourteilnehmern in Rotterdam um dann mit der Fähre über Nacht nach Hull (auf der Nordostseite Englands) zu fahren. Am nächsten Morgen ging es dann mit dem Motorrad weiter nach Liverpool - ca. 250 km von Ost nach West. An den Linksverkehr hat man sich schnell gewöhnt, in der Gruppe kein Problem - man fährt ja hinterher 😏. Am Nachmittag dann wieder auf die Fähre zur IOM, 4 Stunden später hat man dann Douglas, die Haupstadt der Insel (unser Ziel) erreicht.

5 Pfund Note 5 Manx Pounds

Natürlich ist das Rennspektakel auf der Insel omnipresent, aber es gibt auch Zeiten, in denen man sich andere Dinge auf der Insel anschauen kann. Wir sind an den 3 völlig trainings- und rennfreien Tagen auf Erkundungstour gegangen. Da unsere Reisegruppe von 3 Tourenguides begleitet wurde, konnten wir kleine Gruppen mit max. 10 Personen bilden, um uns flexibel auf der Insel zu bewegen.

Da sich unser Quartier in Douglas befand, sind wir einmal nach Norden und einmal nach Süden gefahren um die schöne Küstenlandschaft mit ihrer Steilküste zu genießen. Wichtigste Stationen waren für uns der geschichtsträchtige "Marine Drive", die "Fairy Bridge" und das "Soundcafe", der bekannte Treffpunkt im Süden der Insel. Wem es dort allerdings zu voll ist, sollte seine Teatime in Cregneash verbringen. Da kommt man auf dem Rückweg dran vorbei. Und wenn dann noch Zeit bleibt, bitte einen Stopp im "Murrays Motocycle Museum" einplanen.

Der nördlichste Punkt ist der "Point of Ayre", ein rot weiß gestreifter Leuchtturm. Bei gutem Wetter kann man von dort die schottische Küste sehen. Wer genug von der Landschaft gesehen hat, macht einen Stopp bei "Jurbys Junk". Hier ist der Name Programm. Soviel "Zeug" auf einen Haufen hat man selten gesehen. Auf dem Rückweg nochmal kurz in Ramsey angehalten - dort ist auch immer was geboten. An der Promenade finden 1/4-Milen Beschleunigungsrennen für "jedermann" statt. Oder man wirft einen Blick auf die Flugshow.

IOM Galerie
Treffpunkt
Treffpunkt Rotterdam
Auf der Fähre
Wo ist mein Mopped?
Alle Mann an Bord
Alle Mann an Bord
Hafenanleger
Wir sind da
Hotel Regency
Hotel Regency
Douglas
Hauptstadt Douglas
Douglas am Hafen
Douglas am Hafen
1 PS ohne Sound
1 PS ohne Sound
Fairy Bridge Sueden
Fairy Bridge
Marine Drive
Marine Drive
Marine Drive
Marine Drive
Marine Drive
Cafe im Sueden
Soundcafe
Küstenlandschaft im Sueden
Südküste
Altes Motorrad Museum
Murrays Museum
Murrays Innenleben
Murray inside
Cregneash
Teatime at Cregneash
Leuchtturm
Point of Ayre
Ramsey
Ramsey 1/4 Mile
Flugshow
Flugshow (oben)
Flugshow
Flugshow (unten)
Jurby Junk
Jurby Junk
Laxey Wheel
Laxey Wheel
Laxey Wheel
Laxey Wheel
Laxey Informationstafel
Pastor Garten
Teatime beim Pastor
MX Rider
MX Flugshow
Bushys Zelt
Live im Bushys
Feuerwerk
Nachtleben
Railway
Snaefell Mountain Railway
Joey Dunlop
Joey Dunlop Gedenktafel
Marine Drive
Manannan Museum
Flagge IOM
Wahrzeichen
Guy Martin
Live Musik auf der Fähre
Abschied

Auf keinen Fall auslassen darf man eine Tour zum bekanntesten Wahrzeichen der Insel. Das "Laxey Wheel" ist mit ca. 22 Metern Höhe das größte funktionierende Wasserrad der Welt. Es diente dem Abtransport von Wasser aus den nahe gelegenen Erzminen. Auf dem Rückweg noch ein Stopp zur "Teatime", diesmal bei einem umtriebigen Pastor einer kleinen Kirchengemeinde, die ihre Besucher mit selbstgemachten "Cakes" und natürlich "Tea" verwöhnen.

Abends geht man selbstverständlich in die Stadt. Dort kann man den MX Stuntfahrern zusehen, geht irgendwo in einen Pub, in eines der Zelte oder zu "Bushys", dem wohl bekanntesten Anlaufpunkt für Feierwillige. Wer gerne Livemusik hört ist hier richtig.

Sollte es dann mal später geworden sein, bleibt am nächsten Morgen die Option mit der "Snaefell Mountain Railroad" hoch nach Bungalow zu fahren. Ein Erlebnis, das man unmöglich auslassen darf. Allein schon die Organisation am Bahnhof, bei den vielen Leuten. Dass das geklappt hat und alle Racefans zu Rennbeginn oben waren - Respekt! Anstellen, nicht drängeln, immer höflich, das war vorbildlich. Fast wie im deutschen Supermarkt 😉.

Oben in Bungalow angekommen, erwartet einen dann das "Joey Dunlop Memorial", eine Statue des wohl bekanntesten Roadracers der Welt. Seine 26 TT-Siege sind bis heute unerreicht.

Damit ist nun doch die Brücke zum Rennsport auf der Insel geschlagen. Man berichtet, dass ca. 40.000 Menschen jedes Jahr die TT auf der Isle of man besuchen. Das sind halb so viele Menschen wie auf der Insel leben und damit für die IOM mit Sicherheit ein echter Wirtschaftsfaktor. Aber ich habe gesehen, dass die Insel auch andere Dinge zu bieten hat, die auf jeden Fall nochmals eine Reise wert sind, obwohl ich bereits zweimal dort war.

See you, before I get old. 😎
Zum guten Schluss

Eine der meistgestellten Fragen, die von "Unwissenden" immer wieder gestellt werden, möchte ich noch beantworten. "Seid ihr da etwa auch mitgefahren? Antwort: "Natürlich nicht, es handelt sich da um eine Profiveranstaltung! Wir würden den Jungs nur im Weg herum stehen."

Aber Ja wir sind den Rennkurs auch gefahren, aber natürlich nicht in der Geschwindigkeit und natürlich unter Beachtung der StvO des Landes. Die beste Gelegenheit dazu gab es immer am frühen Morgen, vorm Frühstück. Das mag ein wenig verrückt erscheinen, machte aber am meisten Spaß, da dann am wenigsten Verkehr war.

Warum hier so wenig zu den Rennen steht? Ich finde, dazu findet man bei Youtube so viele geile Videos, da muss ich nichts mehr hinzufügen. Es gibt allerdings eine Videodokumentation von und mit dem Profirennfahrer Horst Saiger, welche echt erwähnenswert ist. Die kann man sich mal ansehen.

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Wird fortgesetzt !